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Triplex | Auf Beutefang

Ørnulf Engkrog Gaarder

Geschäftsführer, KTR Norwegen

Moderne Fischtrawler hieven ihren Fang nicht mehr an Bord, sie saugen ihn. Eine Fischpumpe befördert die Tiere aus dem im Wasser liegenden Netz direkt in den Bunker. Die Arbeit auf See wird damit schneller, einfacher, sicherer. Sicherheit zählt vor allem auf Deck – gerade dann, wenn Regen, Wind und Wellengang von der Besatzung Höchstleistung abverlangen. Gleiches gilt für die Winden und Krananlagen. Sie müssen in der Zusammenarbeit mit dem Menschen vor allem eines sein: verlässlich.

Die Trawler von heute arbeiten mit modernen Krananlagen

Wenn Fischer von einer Triplex sprechen, dann wissen alle, dass damit eine Windeneinheit mit drei Walzen gemeint ist – selbst wenn darauf ein anderer Hersteller steht. Die Norweger – heute Mitglied der McGregor-Gruppe – haben die Winden erfunden und sind stolz über ihren generischen Markennamen.

Triplex steht ebenfalls für Krananlagen auf dem Deck von Arbeitsschiffen. Diese sind wiederum mit dem Multi-Deck-Handler verbunden. Der „Triplex MDH“ ist vergleichbar mit einem Portalsystem, das den drauf montierten Kran entlang der X- und Y-Achse auf dem Deck positioniert. Mit seiner großen Hub- und Zugkapazität ist der MDH das perfekte Werkzeug für die Besatzung, um große Anker, Bojen und Ketten an Deck zu handhaben.

„Der Kran wiegt zwischen 15 und 20 Tonnen“, erzählt William Storvik, Marketingmanager bei McGregor Triplex AS im norwegischen Averøy. Damit sich das schwere Gerät bei starkem Wellengang nicht selbstständig macht, packen hydraulische Bremsen auf der Schiene kräftig zu. „Die Bremsen fixieren den Kran und müssen entsprechend stark, robust und verlässlich sein“, sagt Storvik. Die skandinavischen Spezialisten für maritime Handlings- und Hebetechnik setzen dabei auf hydraulische Azimutbremsen.

Die Bremsen müssen stark, solide und zuverlässig sein. Unsere Kräne wiegen bis zu 20 Tonnen und dürfen sich nicht von den Schienen lösen.

Vom Einsatz in Windkraftanlagen gelernt

Für Triplex hat KTR den Typ KTR-STOP YAW für den besonderen maritimen Einsatz angepasst, denn eigentlich haben diese Bremsen ihren konstruktiven Ursprung in Windenergieanlagen an Land. „Salzwasser ist immer eine Herausforderung“, meint Ørnulf Engkrog Gaarder, Geschäftsführer KTR Norwegen. Der hohe Anspruch an den Korrosionsschutz mündete darin, dass chemisch vernickelte Bremsenelemente zum Einsatz kommen. Das Gehäuse erhielt in enger Zusammenarbeit mit Triplex zudem einen besonderen Beschichtungsaufbau mit der Offshore-Klassifizierung C5 M.

Und es gab weitere Anpassungen, die aus der hydraulischen Azimutbremse von der Stange heute einen echten maritimen Spezialisten machen. Augenfällig ist hier vor allem das Federsystem, das dafür sorgt, dass die Bremsbeläge beim Lösen sofort zurückgezogen werden, um unnötigen Verschleiß zu vermeiden.

Auf hoher See zählt lange Lebensdauer, da Wartungs- und Reparaturarbeiten außerhalb einer komfortablen Werkstatt stattfinden müssen. Vor diesem Hintergrund war ein weiteres Ergebnis des gemeinsamen Engineerings, sich von organischen Bremsbelägen zu verabschieden. Diese verlieren bei einer Kontamination mit ölhaltigen Schmierstoffen dauerhaft ihre Bremswirkung – und müssen deshalb gewechselt werden. Auch diese Arbeiten stellen auf hoher See eine ganz andere Herausforderung dar, als an Land. KTR rüstet die angepassten Azimutbremsen deshalb mit speziellen metallisch-keramischen Sinterbelegen aus. Diese liefern Klemmmomente bis 203 kN und 542 kN und sind dabei vergleichsweise unempfindlich gegenüber Schmiermitteln. Triplex unterstreicht mit dieser Technik ein weiteres Mal seinen Anspruch als Technologieführer auf See.